Im Sanitätshaus Lettermann testeten wir drei 3D-Scanner zur individualisierten Herstellung von Helmorthesen bei Kraniosynostose. Ein Praxisbericht mit Einblick in moderne Scan- und CAD-Methoden.

Zukunftsweisende Helmtherapie bei Kraniosynostose
Im März besuchten drei unserer Mitarbeitenden unseren geschätzten Partner, das Sanitätshaus Lettermann in Viersen. Im Fokus stand die Bachelorarbeit unseres Werkstudenten Helmi Gaha. Sein Projekt: die Entwicklung eines sogenannten „Dynabots“ zur digitalen Gestaltung individueller Helmorthesen – basierend auf Geomagic Freeform Plus.

Diese dynamische Kopforthese soll nach operativen Eingriffen bei Kraniosynostose (vorzeitige Schädelnahtverknöcherung) eingesetzt werden. Ziel ist es, mithilfe moderner 3D-Technologien eine patientenspezifische, schonende Helmversorgung zu ermöglichen.
Von Gips zu 3D-Scan: Der technische Fortschritt

Früher erfolgte die Abformung des kindlichen Schädels mithilfe von Gips – eine belastende und stressige Prozedur für die kleinen Patient*innen. Heute lässt sich dieser Schritt durch einen berührungslosen 3D-Scan ersetzen.
Die digital erfasste Kopfform wird anschließend genutzt, um einen Helm aus tiefgezogenem Polyethylen (PE) zu fertigen. Dieser übt keinen direkten Druck aus, sondern lenkt das natürliche Wachstum des Kopfes durch gezielte Freiräume – mit dem Ziel einer symmetrischen Kopfform.
Praxis-Test: 3 Scanner im Vergleich

Gemeinsam mit dem Team des Sanitätshauses testeten wir drei verschiedene 3D-Scanner, um die Kopfform so exakt wie möglich zu erfassen – trotz typischer Bewegungen eines Babys während der Aufnahme.
Simulierte Bedingungen und Maßnahmen:
- Ein dünner Schlauchverband minimierte den Einfluss von Haaren auf das Scanergebnis.
- Ein schwarzer Frisierumhang ermöglichte die isolierte Erfassung des Kopfes, unabhängig von Schulterbewegungen.
Zum Einsatz kamen folgende Scanner:
- Revopoint Miraco
- Artec Eva
- Shining EinScan H
Alle drei Systeme konnten die Kopfform zufriedenstellend und detailliert erfassen. Besonders wichtig war hierbei die Praxistauglichkeit im Umgang mit bewegungsfreudigen kleinen Patient*innen.
Bachelorarbeit als Innovationsmotor

Die Ergebnisse des Tests liefern die Basis für den nächsten Schritt: Helmi entwickelt aktuell eine effiziente CAD-Methodik, mit der aus den Scandaten automatisiert ein Maßblatt und eine präzise Helmgeometrie für die spätere Fertigung entstehen können.
Zum Einsatz kommt dabei die leistungsstarke Konstruktionssoftware Geomagic Freeform Plus, die durch ihre intuitive Clay- und Mesh-Bearbeitung ideal für organische Geometrien geeignet ist – wie sie bei Helmorthesen gefordert sind.
Fazit und Ausblick
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie digitale Technologien wie 3D-Scan und Freeform-Modellierung die Orthopädietechnik revolutionieren können – für mehr Präzision, Effizienz und vor allem: mehr Komfort für die kleinsten Patient*innen.
Wir bedanken uns herzlich beim Team des Sanitätshauses Lettermann für den spannenden Austausch und die gemeinsame Entwicklungsarbeit!
Sie möchten mehr über die Anwendung von 3D-Scan und Freeform in der Helmherstellung erfahren?
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Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Team der Antonius Köster GmbH.